Welche Rolle spielt die Blutegelbehandlung in der modernen Humanmedizin?
Die Verwendung von Blutegeln in der Medizin hat eine lange und faszinierende Tradition.
Es gibt Aufzeichnungen die belegen, dass bereits die alten Ägypter die heilsame Wirkung der Blutegel kannten und für sich genutzt haben.
Während man früher die positiven Effekte der der Blutegelbehandlung auf den Blutverlust (Kleiner Aderlass) zurückführte, hat man heute erkannt, dass dieser Aspekt zweitrangig ist.
Mit modernen labortechnischen Analysemethoden konnten die medizinischen Wirkstoffe, die der Blutegel beim Saugen abgibt und die Wirkung dieser Stoffe auf unseren Körper als entscheidendes Therapieprinzip genau identifiziert werden.
Auch in Arzneimitteln der Schulmedizin, kommen eine Reihe der Wirkstoffe (z.B. Hirudin, Calin usw.) dieser kleinen schwimmenden Hausapotheken schon seit langem zum Einsatz.
Allerdings ist die natürliche Wirkstoffkombination, die im Speichel der Egel vorhanden ist, einzigartig. Blutegel sind als ‚Fertigarzneimittel‘ eingestuft und unterliegen den gleichen Anforderungen an Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit, die an alle zulassungspflichtigen Arzneimittel gestellt werden.
Dabei ist die Verträglichkeit in der Regel sehr gut und nebenwirkungsarm.
Bei welchen Erkrankungen ist eine Blutegeltherapie sinnvoll?
In meiner Praxis setze ich die Blutegeltherapie seit vielen Jahren erfolgreich bei einer Vielzahl von Erkrankungen mit Durchblutungsstörungen (z.B. Krampfadern) oder schmerzhaften Entzündungen in Gelenken und im Rückenbereich ein.
Gute Heilungserfolge sind häufig zum Beispiel bei:
- Akuten und chronischen Gelenkschmerzen (z.B. Kniegelenks-, Hüftgelenks oder Daumensattelgelenksarthrose)
- Krampfadern / Besenreisern / Unterschenkelgeschwüren
- Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen (z.B. Tennisellenbogen, Golferarm)
- Bursitis (Schleimbeutelentzündung)
- Bluthochdruck (unterstützende Behandlung)
- Rheumatische Erkrankungen
- Mittelohrentzündung / Tinnitus
- Furunkeln / Karbunkeln / Abszessen
- Wirbelsäulen- und Kreuzbeinsyndrom
- Bei Hämatom (blauer Fleck) und zur besseren Wundheilung
- Durchblutungsstörungen nach Haut- bzw. Gewebstransplantationen
Abhängig von der Grunderkrankung ist häufig eine einmalige Sitzung ausreichend. Bei bereits bestehenden chronischen Krankheiten erfolgt die Behandlung, mit mehreren im Abstand aufeinanderfolgenden Sitzungen, über einen längeren Zeitraum. (3-6 Monate)
Ablauf einer Blutegelbehandlung
Eine Behandlung dauert in der Regel 60 bis 90 Minuten. Der Blutegel wird zu Behandlungsbeginn an der entsprechenden Stelle angesetzt, saugt sich fest und sägt dann mit winzigen Kalkzähnchen vorsichtig in die Haut ein. Dieser Vorgang ist weitgehend schmerzfrei, da der Blutegel hierbei schmerzlindernde Stoffe in die Haut abgibt. Im weiteren Verlauf (15 – 90 Minuten) gibt der Blutegel seine Wirkstoffe während des Saugens an das Gewebe ab und lässt nach erfolgter Mahlzeit von alleine wieder los.
Die kleine Bisswunde wird durch den Wirkstoff Calin 8 – 12 Stunden offengehalten und blutet nach. In dieser Zeit muss die Wunde gut mit saugfähigem Material versorgt sein!
Der gewünschte Effekt tritt oft unmittelbar nach der Behandlung ein und hält häufig monatelang.
Kosten:
Je nach Anzahl der angesetzten Blutegel kostet eine Behandlungssitzung zwischen 75,00 Euro – 160,00 EUR (ausreichend saugfähiges Verbandsmaterial zur späteren häuslichen Versorgung der Wunde ist im Preis enthalten!)
Sprechen Sie mich an, wenn Sie wissen möchten, ob eine Behandlung Ihrer Beschwerden mit Blutegeln in Ihrem Fall möglich und sinnvoll ist. Ich werde Ihnen dann, nach erfolgter Anamnese und eingehender Voruntersuchung einen genauen Kostenplan erstellen.